Weshalb es die Initiative für eine sichere Ernährung braucht








Unsere Versorgung mit Lebensmitteln ist zu mehr als 50% vom Ausland abhängig.
Sicher ernährt durch Stärkung einer nachhaltigen inländischen Produktion, mehr pflanzliche Lebensmittel, Sicherstellung der Bodenfruchtbarkeit und der Biodiversität als Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion sowie von sauberem Trinkwasser - unserem Lebensmittel Nr. 1.

Auf 60% unserer Ackerflächen werden Futtermittel angebaut statt pflanzliche Lebensmittel für uns Menschen
Dieser Futteranbau ist die Hauptursache dafür, dass unsere Versorgung mit Lebensmitteln zu mehr als der Hälfte vom Ausland abhängig und, wenn Importe wegfallen, nicht gewährleistet ist.
Krisensituationen wie Krieg und Ernteausfälle durch klimaextreme Wetterverhältnisse zeigen uns, wie schnell Importe wegfallen können. Mit dem Anbau von mehr pflanzlichen Lebensmitteln auf unseren Ackerflächen können wir viel mehr Menschen ernähren und unsere Selbstversorgung steigern. Zugleich sinkt der Wasserverbrauch. Die Schweiz hat genug Ackerflächen für ihre Ernährungssicherheit.

Mit unserem Steuergeld fördert der Bund tierische Lebensmittel 5x mehr als pflanzliche
Die Produktion und der Konsum von tierischen Lebensmitteln werden staatlich massiv mehr gefördert als von pflanzlichen – mit 2,3 Milliarden zu 0,5 Milliarden Franken.
So wird das Konsumverhalten der Bevölkerung staatlich massiv beeinflusst und gesteuert und damit auch die Umweltzerstörung, die Klimakrise und die Auslandsabhängigkeit.
Quelle: Studie Kosten und Finanzierung der Landwirtschaft, Vision Landwirtschaft, 2020

Klimawandel, Pestizide und Gülle gefährden unsere Versorgung mit sauberem Trinkwasser
Trinkwassersicherheit heisst auch Ernährungssicherheit. Doch bis heute existiert für unsere Wasserversorgung keine nationale Planung wie das für Energie, Strom, Verkehr u.a. selbstverständlich ist. Der Bund weiss nicht, wie viel Wasser die Schweiz verbraucht und wie viel sie zur Verfügung hat. Dieser Blindflug bei der Wasserversorgung ist fahrlässig. Denn spätestens seit dem Sommer 2003 wissen wir, wie schnell durch den Klimawandel mit Hitze, Trockenheit, fehlendem Regen und Schnee auch in der Schweiz Trinkwasser und Wasser für die Produktion von Lebensmitteln zur Mangelware werden kann. Schwer wiegt zudem der jahrzehntelang vernachlässigte Schutz der Trinkwasserressourcen. Er führt zur Schliessung von Trinkwasserfassungen wegen Überschreitungen der Grenzwerte für Nitrat und Pestizide. Die Verschmutzung des Trinkwassers gefährdet zusätzlich unsere Gesundheit.

Ernteverlust durch Zerstörung der Bodenfruchtbarkeit und der Biodiversität
Ohne Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität gibt es keine Ernährungssicherheit. Der hohe Einsatz von Pestiziden und Dünger zerstört diese Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion.
Je höher die Biodiversität über und im Boden, desto mehr Ertrag in der Landwirtschaft. Nachhaltige Anbausysteme wie Mischkulturen, Agroforstwirtschaft, regenerative Landwirtschaft erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität und ersetzen so Pestizide und Dünger. Das sorgt für mehr Ertrag, sauberes Trinkwasser und damit für eine sichere Ernährung. Die Initiative verlangt die Sicherstellung dieser Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion.

Schweizer Fleisch wird fast zur Hälfte mit importiertem Futter hergestellt. Rund 85 Millionen Nutztiere hat die Schweiz im Jahr 2024 geschlachtet
Mit 1,3 Mio Tonnen Importfutter heizt die Schweizer Landwirtschaft die Produktion von tierischen Lebensmitteln an.
Zu viel Gülle, Mist und Ammoniak überdüngen dadurch unsere Böden, Wälder und Gewässer, zerstören die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit und führen zu Schliessungen von Trinkwasserfassungen wegen überhöhter Nitratwerte. Der Baldegger-, Hallwiler-, Sempacher- und Greifensee und neu auch der Zugersee müssen wegen zu viel Gülle künstlich mit Sauerstoff belüftet werden – sonst würden sie unter einem Algenteppich ersticken. Die heutige Nutztierhaltung verursacht durch Ammoniakemissionen mehr stickstoffhaltige Luftschadstoffe als Verkehr, Industrie und Haushalte zusammen! Dadurch werden die Höchstwerte für Dünger massiv überschritten, die Umwelt zerstört und die Klimakrise verschärft.

Antibiotikaresistenzen gelangen via Gülle und Mist auf unsere Felder und so in unsere Lebensmittel und ins Trinkwasser
Die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit erklärte 2014 antibiotikaresistente Bakterien zur «grössten Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz.»
Antibiotika werden in fast allen Bereichen der Medizin eingesetzt. Sie haben unsere durchschnittliche Lebenserwartung deutlich erhöht.
Viele schwerwiegende Infektionskrankheiten – vor der Ära der Antibiotika die häufigste Todesursache – können seither geheilt werden. Doch sie verlieren immer mehr ihre Wirkung. Dies beruht auch auf dem übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung. Dieser Antibiotikaeinsatz führt zur Bildung von lebensbedrohlichen antibiotikaresistenten Bakterien. Diese Bakterien gelangen via Gülle und Mist auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und so in die Lebensmittelkette (Gemüse, Früchte), in die Gewässer und auch in unser Trinkwasser.

Absatzförderung des Bundes: 38 Millionen für tierische, 4 Millionen für pflanzliche Produkte
Die Absatzförderung des Bundes verfolgt das Ziel, die Konsumpräferenzen zu verschieben.
Der Bund verfolgt mit der Absatzförderung unter anderem das Ziel, den Konsum von Schweizer Landwirtschaftserzeugnissen gegenüber ausländischen Konkurrenz- und Substitutionsprodukten zu erhöhen und die Konsumpräferenzen zu verschieben, sodass möglichst wertschöpfungsstarke Produkte der Schweizer Landwirtschaft davon profitieren.

Die Initiative für eine sichere Ernährung
erhöht die Selbstversorgung und damit die Unabhängigkeit der Schweiz
Insbesondere durch die Förderung einer ausgewogenen Balance zwischen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln bei Produktion und Konsum soll der Bund einen Netto-Selbstversorgungsgrad von mindestens 70% anstreben. Dabei wird keine Ernährungsform ausgeschlossen. Die Reduktion von Food Waste – 1/3 der Lebensmittel landen heute im Food Waste – ist eine weitere Massnahme, die zur Erhöhung der Selbstversorgung vom Bund berücksichtigt werden muss.
sichert sauberes Trinkwasser
Mit einer eidgenössischen Planung und Strategie, die heute für unsere Trinkwasserversorgung fehlt. Und einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion, die mit einem natürlichen Pflanzenschutz Pestizide ersetzt und die Höchstwerte für Dünger einhält.
sichert Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit als Grundlagen für die landwirtschaftliche Produktion
Je höher die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität, desto mehr Ertrag in der Landwirtschaft. Nachhaltige Anbausysteme wie Mischkulturen, Agroforstwirtschaft, regenerative Landwirtschaft erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität und ersetzen so Pestizide und Dünger. Dies sorgt für höhere Erträge, sauberes Trinkwasser und damit für eine sichere Ernährung.
gibt den Bauernfamilien Produktionssicherheit und sorgt für faire Produzentenpreise
Mehr pflanzliche Lebensmittel hierzulande anzubauen und zu verarbeiten statt sie zu importieren, schafft Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung vor Ort, erhöht die Selbstversorgung der Schweiz und führt zu einem fairen Wettbewerb und zu fairen Produzentenpreisen für Schweizer Produkte
fördert natürliches, samenfestes Saat- und Pflanzgut
Dieses kann natürlich vermehrt werden und stärkt die Unabhängigkeit der Schweizer Landwirtschaft. Nicht nachbaufähige Hybridsorten und Gentechnik hingegen führen unsere Lebensmittelversorgung in eine grosse Abhängigkeit von Konzernen wie Syngenta und Bayer und zur Einschränkung der züchterischen Vielfalt.
beendet die Überdüngung
Die in den Umweltzielen der Landwirtschaft festgelegten Höchstwerte für Dünger dürfen nicht mehr überschritten werden. Sie sind massgebend dafür, wie viel tierische Lebensmittel die Schweiz produzieren kann, ohne die Umwelt und damit die Produktionsgrundlagen der Landwirtschaft und unsere Ernährungssicherheit zu zerstören. Rund 83 Millionen Nutztiere werden jährlich in der Schweiz geschlachtet. Die Hälfte wird mit Importfutter ernährt.
fördert eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft
Unsere Subventionsmilliarden sowie Forschung, Beratung und Ausbildung dürfen nur noch eine nachhaltige und klimabewusste inländische Produktion fördern, die für eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser sorgt. Die Landwirtinnen und Landwirte werden bei dieser Umstellung finanziell unterstützt.
fördert das Tierwohl durch mehr pflanzliche Lebensmittel
Die Initiative verlangt für unsere Ernährungssicherheit sowie für das Wohl der Tiere, dass eine vermehrt auf pflanzlichen Lebensmitteln basierende Ernährungsweise und eine darauf ausgerichtete Land- und Ernährungswirtschaft gefördert wird. Heute fördert der Bund mit unseren Steuergeldern tierische Lebensmittel 5x mehr als pflanzliche.
Initiativkomitee


Geschäftsführung Stiftung Visempio




