Auf dem Gut Rheinau werden 125 Hektar Land bewirtschaftet, davon etwa 85 Hektar Ackerland. Auf diesen Ackerflächen entsteht über das Jahr hinweg eine Vielfalt von knapp 100 Gemüsearten sowie eine noch größere Bandbreite an Sorten. Die Produktion wird durch hohe Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit gestärkt, wodurch der Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern überflüssig wird.

Im Ackerbau liegt der Schwerpunkt auf der Erzeugung von Bio-Saatgut – von verschiedenen Getreidesorten über Hirse, Buchweizen und Lein bis hin zu Hülsenfrüchten. Saatgut ist für die Ernährungssicherheit ein wichtiges Thema, kontrollieren doch ein paar internationale Multis fast den gesamten Markt. Aus den Samen ihrer Sorten können keine Samen nachgenommen werden, denn sie bestehen immer mehr aus nicht nachbaufähigen Hybridsorten. Ein enormes Risiko für unsere Ernährungssicherheit. Für uns ist es darum ein wichtiger Schritt, dass die Initiative «Für eine sichere Ernährung» die Förderung von natürlichem, samenfestem Saatgut verlangt. Dabei ist mir persönlich speziell meine Freiheit wichtig, da ich natürliches, samenfestes Saat- und Pflanzgut selbst vermehren kann und so unabhängig von Saatgut- und Spritzmittelverkäufern und sonstigen «Beratern» bin.

Das an den Standort angepasste Wissen über Lebensmittelproduktion und Ökosystemdienstleistungen wird aktiv weitergegeben – sowohl innerhalb des Betriebs, der rund 30 Vollzeit-Ganzjahresstellen inklusive Ausbildungsplätze umfasst, als auch im Rahmen der biodynamischen Schule Schweiz. Durch dieses standortspezifische Wissen unabhängiger Landwirtinnen und Landwirte entsteht eine resiliente Lebensmittelproduktion und damit ein Ernährungssystem, das sich durch Eigenständigkeit auszeichnet und die Menschen in der Schweiz nachhaltig versorgen kann.

Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die ausgewogene Balance zwischen pflanzlicher und tierischer Lebensmittelproduktion – eine Ausgewogenheit, die die Initiative im Sinne der Ernährungssicherheit anstrebt, stets im Einklang mit Umwelt- und Klimaschutz.

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